Überwinterung der Kornnatter (Hibernation)


Kornnattern gehören zu den wechselwarmen (ektothermen) Tieren. Ihre Körpertemperatur hängt vollständig von der jeweiligen Umgebungstemperatur ab und kann nicht durch ihren eigenen Stoffwechsel beeinflußt werden.

 

Anders als z.B. einige gleichwarme Säugetiere sind sie somit nicht in der Lage einen Winterschlaf (bei dem die Körperkerntemperatur bewußt gesenkt wird) oder eine Winterruhe (bei der nur die Stoffwechselaktivität vermindert wird, die Körperkerntemperatur aber unverändert hoch bleibt) für sich zu nutzen.   

 

Ihre Methode um einen ausgesprochen kalten Winter zu überstehen ist die Kältestarre bei der, ausgelöst durch eine sehr niedrige Körperkerntemperatur, alle organischen Vorgänge automatisch auf ein Minimum reduziert werden.

Kornnattern leben in einem so großen Verbreitungsgebiet, dass einige Lokalpopulationen in der freien Natur regelmäßig hibernieren (weil sie es müssen) und andere wiederum ganzjährig aktiv bleiben. Sie benötigen eine Winterstarre also nicht zwingend aus biologischen Gründen, können in diese aber fallen, wenn die Außentemperaturen besonders niedrig sind (fakultative Hibernatoren).

 

Man kann also frei entscheiden,

ob man für seine Kornnattern lieber mildere oder kühlere Winter simulieren möchte 🙂.

Eine an die jeweiligen Jahreszeiten angepasste Veränderung bei Temperaturen und den Beleuchtungszeiten ist aber in jedem Falle sinnvoll .

 

Die Winterzeit wird durch stufenweises Herabsetzen der Beleuchtungsdauer und dem Einstellen der Fütterung eingeleitet. Etwa einen Monat vor Beginn der Überwinterung (Hibernation) sollte kein Futter mehr angeboten werden. Während der Zeit der Ruhe im Winter muss der Magen und Darm leer sein. In dieser Phase hat die Schlange keine Verdauungstätigkeit, Futterreste könnten dann im Körper faulen. Die Schlange würde daran eingehen. Frisches Wasser wird immer, auch während der Ruhephase, zur Verfügung gestellt.

Als Zeitpunkt für den Beginn der eigentlichen Überwinterung wird meistens Mitte Dezember angestrebt. Dies bedeutet, Anfang November erfolgt die letzte Fütterung und ab Mitte bis Ende November wird die Temperatur gesenkt. So wie die Tage im Winter immer kürzer werden, wird auch die Beleuchtungszeit immer weniger. Mitte Dezember sollte dann alles ausgeschaltet werden.

Die Überwinterung kann bei Temperaturen von etwa 6° bis 18 ˚C durchgeführt werden. Die Dauer orientiert sich an der gewählten Temperatur (je höher die Temperatur, um so kürzer die Zeitspanne). Der Zeitraum kann in etwa 45-90 Tage betragen.

Zum Ende der Überwinterung werden Temperatur und Beleuchtungszeit dann wieder stufenweise erhöht.

 


 

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